KOHLENDIOXID IN INNENRÄUMEN

Kohlendioxid (CO2) ist ein farbloses Gas ohne Geruch ungefähr 1,5-mal schwerer als die Luft und wirkt erstickend. Es handelt sich um einen der üblichsten Kontaminanten der Innenräume, und zwar deshalb, weil die Hauptquelle des Gases der Mensch selbst ist.


CO2 -Konzentrationsangaben in der Luft

Kohlendioxidkonzentration wird in ppm (parts per milion) oder in % angegeben. Die ppm-Einheit wird als eine Partikel pro 999 999 weitere verstanden, also ein Teil in einer Million.


Empfohlene CO2-Werte

Der sog. Pettenkofer-Wert (Pettenkofer 1858), der die maximale CO2-Konzentration in Innen- und Wohnräumen festlegt, in denen sich noch der Mensch komfortabel fühlt, beträgt 1 000 ppm (0,1 %). Dieser Wert wurde von der internationalen Organisation ASHRAE übernommen. (Professionelle technischwissenschaftliche Organisation mit mehr als 50.000 Mitgliedern, die in den Fachgebieten Bautechnologie und -systeme mit den Schwerpunkten Heizung, Klimaanlage und Kühltechnik tätig sind. Sie unterstützt technische Fachausbildung, nimmt an Zertifizierungen und Festsetzung von Standards teil, gibt die Zeitschrift ASHRAE Journal heraus, veröffentlicht Annotationen über Forschungen und Konferenzeninformationen.)

Der Kohlendioxidwert 1 000 ppm in einem Innenraum ist also die obere Grenze für hochwertige Luft in einem Innenraum. Bei einer erhöhten Kohlendioxidkonzentration über 1 000 ppm in einem Innenraum kommt es zu Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Schläfrigkeit der Personen, die sich in dem Raum aufhalten. Luft mit einer Kohlendioxidkonzentration über 1 500 ppm in einem Innenraum wird schon für ausgestanden also für entwertet gehalten. Obwohl die sichere Grenze der Kohlendioxidkonzentration, die für Menschen kein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellt, bei 5 000 ppm liegt, ist es wichtig, die CO2-Konzentration unter 1 000 ppm zu halten.

 


Konkret gemessene Werte

Um die tatsächlichen CO2-Werte in Stellen zu erfahren, wo die Menschen die meiste Zeit verbringen, hat unsere Firma Luftqualitätssensoren in zwei Klassenzimmer einer Kindergarten, in einem Klassenzimmer einer Grundschule und in zwei Büros platziert.


Kindergarten

Die im Kindergarten gemessenen Werte waren nicht so hoch, wie erwartet wurde. Die Werte wurden in zwei Klassen gleicher Größe 8 x 7 m gemessen, in denen sich jeweils eine Gruppe von ca 24 Kindern und Kindergärtnerin aufhielten. Da es sich um relativ große Zimmer handelte, wo sich die Kinder, die weniger CO2 produzieren, aufhielten, wurde in den Räumen oft gelüftet und dazu hielten sich die Kinder oft außerhalb der Räume auf (Vormittagsspaziergang, Mittagessen, Nachmittagsschlaf), wurden nur selten Werte von über 2 000 ppm gemessen.

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Messungen im Kindergarten (großer Wertverfall = Wochenende, kleinerer Wertverfall = Nacht, CO2-Wertrückgänge = Spaziergänge, Mittagessen, …), Tagesdiagramme siehe Anlage


Grundschule

Die Messungen in der Grundschule wurden in der 1. Klasse (d. h. 6-7 Jahre alte Kinder, Klassenzimmer 8,5 x 9 m) durchgeführt. Der Raum war also größer als im Kindergarten. Es hielten sich da ca 26 Kinder auf mit lediglich kurzen Pausen, die für die Lüftung auf eine verträgliche CO2-Konzentration nicht ausreichten. Die Tageswerte überschritten also üblich die 2 000 ppm-Grenze ein paar Mal sogar die 3 000 ppm-Grenze. Diese Tatsache kann die häufige Müdigkeit und Unkonzentriertheit der Kinder während des Unterrichts erklären.

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Büro

Die im Büro gemessenen Werte waren von allen Messungen die niedrigsten. Dies hängt mit der Lüftungsanlage zusammen, die in der Firma installiert ist. Außerdem auch mit dem relativ großen Raum (6 x 7,5 m) mit hohen Decken und mit der niedrigen Zahl der Mitarbeiter in einem Raum (5).

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Abb. 3: Messungen im Büro

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